Ich hätte nie gedacht, das ein Video übers Achterbahnfahren mich so sehr dahin treffen würde, wo es weh tut.
"All these years, I wasted so many opportunities [...] because I was too scared." - Tom Scott
Und das beschreibet mein Leben einfach komplett. So vieles habe ich mich nie getraut, so vieles habe ich von mir weggedrängt, so vieles habe ich nie in Erwägung gezogen, weil ich zu viel Angst hatte. Ich weiß nicht, ob ich mich ändern will, ob es sinnvoll wäre, mich zu ändern, also arrangiere mich mit meiner Angst und freue mich über alles, was ich mich traue.
Ich komme so nicht mehr weiter. Ich weiß nicht wohin mit mir und meinem Leben. Stecke ich fest in einer Sackgasse oder muss ich mich nur entscheiden, welchen Weg ich weitergehen möchte? Ich habe den Überblick verloren. Über das, was ich will, das, was ich brauche.
Ja, vielleicht steht mir die ganze Welt offen, aber was, wenn mir das einfach zu viel ist?
Wenn ich nur Träume hätte, Wünsche, seien sie noch so unerfüllbar... doch wenn ich in mich hineinhorche, was ich will, ist da nichts.
Was willst du? Vielleicht kann ich das ja auch wollen, für dich, für uns.
Ich glaube, ich habe mein Herz verloren. Nicht im Sinne von verliebt, sondern ich spüre es nicht mehr.
Ich sitze hier in der Nacht, die ich so geliebt habe, in den Weinbergen, die ich so geliebt habe und sehe auf die Lichter der Stadt, die ich so geliebt habe. Und was spüre ich? Nichts. Wobei, vielleicht nicht ganz nichts. Ich spüre Frustration, den Willen, etwas an meinem Leben zu ändern, ohne zu wissen was, und letztendlich Resignation, weil sich dieses Gedankenkarusell in den letzten Jahren schon so oft gedreht hat.
Hier sitze ich und warte auf einen Grund, nach Hause zu gehen, weiterzumachen, bis zum Umfallen. Geschenke einzupacken und mir Notfallstrategien für die nächsten Tage bei meiner Familie zu überlegen. Weihnachten. Das Fest, auf das ich mich sonst fast das ganze Jahr gefreut habe, wie ein kleines Kind, meine Augen haben mindestens genauso geleuchtet wie die Lichterketten überall. Und jetzt? Tja, was ist jetzt? Ich weiß es nicht. Alles, was ich beim Anblick der liebevoll geschmückten Bäume, Fenster und Weihnachtsmärkte empfinde, ist ein Fluchtreflex. "Frohes Fest!"; "schöne Feiertage!"; "fröhliche Weihnachten!".... Alles, was ich dieses Jahr darauf erwidern will ist: seid still und lasst mich in Ruhe!
Aber natürlich werde ich bald nach Hause gehen, Geschenke einpacken und den Schein wahren.
Vieles, was du mir gestern gesagt hast, ist bemerkenswert. Und das Traurige daran ist, dass jedes Wort wahr ist.
"Du hast immer alles gegeben, von dir kam immer 100 %, von mir höchstens 10. Du hättest alles für mich getan, und mir war das nichts wert."
"Jetzt weiß ich, dass ich dich liebe, aber als es drauf ankam, konnte ich es nie sagen."
Das Schlimmste ist die Erkenntnis, dass ich nur ein Wort sagen müsste, und ich könnte alles haben, was ich mir monate- wenn nicht gar jahrelang gewünscht habe.... aber ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr.
Ja, du hast es verkackt. Aber ich habe es auch verkackt. Ich habe gebettelt, geweint, geschrien und viel zu lange gewartet.
Und nein, auch ohne deine Ermahnung werde ich mich nicht nochmal so behandeln lassen.
Wenn doch die Menschen einfach mal direkt sagen würden, was sie meinen, statt ewig um den heißen Brei zu reden...
Wie meine Oma, letztes Wochenende: "man sieht dir deine Trauer an" - Wie bitte? Es geht mir so gut wie schon lange nicht mehr, und jetzt sehe ich traurig aus???? Im Laufe des Gesprächs stellte sich dann raus, was sie eigentlich sagen wollte: "Du bist fett geworden".... Wenn ich es ihr übel nehmen würde, dann würde ich das auch in dieser Formulierung tun, warum also das Drumrumgequatsche???